In Moskau gab es vor dem Ersten Weltkrieg nur ein Konsulat im Archangelski Pereulok 1. Deutsche Botschaften gibt es in Moskau seit Verlegung des Regierungssitzes von St. Petersburg nach Moskau im März 1918. Nach dem Frieden von Brest-Litowsk entsandte das Kaiserreich Botschafter Graf Mirbach nach Moskau. Er wurde im Juli 1918 in seiner Botschaft ermordet. Damals diente als Botschaft und Residenz das frühere "Palais Berg", die heutige italienische Botschaft und Residenz im Deneshny Pereulok 5. Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen in der Folge des Rapallo-Vertrages wollte das Deutsche Reich das Palais Berg nicht wieder übernehmen. Die Botschaftskanzlei war von 1922 bis 1941 unter der Adresse Leontjewski Pereulok 10 anzufinden
Es ergeht eine Depesche an das diplomatische Corps:
Im Namen des Führers ergeht folgende Nachricht an die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken,
um die Frage der Rest-Tschechei zu lösen lädt Reichskanzler zum 13.12.1938 Adolf Hitler die Vertreter ihrer Regierung nach Berlin in die neue Reichskanzlei um an der entscheidenden Konferenz zur Klärung der für die Rest-Tschechei notwendigen Verhandlungen teil zu haben. Hierbei soll die Schutzstellung des deutschen Reiches für dieses Gebiet bestätigt werden, auch um das großdeutsche Reich selber zu sichern und zu konsolidieren.
Ihnen wird dabei die Ehre erwiesen an dieser Wende teil zu haben welche das neue Deutschland auf den ihm rechtmäßig zustehenden Platz innerhalb Europas und der Welt zuweist und das Reich zu neuer Größe führt.
Die sowjetische Union nimmt ihre Einladung an und entsendet umgehend Außenkommissar Molotow und den Botschafter für deutsche Angelegenheiten Vizeaußenkommissar Wladimir Georgijewitsch Dekanosow nach Berlin.
Die Straße Leontjewski Pereulok wird am frühen Nachmittag komplett abgeriegelt. Rotarmisten umstellen die Botschaft und hindern jeden am Verlassen und betreten des Gebäudes. Nur wenigen Minuten nach der Abriegelung halten drei schwarze Limousinen vor dem Gebäude und in Zivil gekleidete Männer verlangen umgehend den Deutschen Botschafter zusprechen.
Man hatte in der Botschaft damit gerechnet und spätestens als Rotarmisten aufgetuacht waren hatte man bescheid Gewusst. Das Wachpersonal war in voller stärke angetreten wenngleich es auch keine Chance gegen die vor Ort versammelten Soldaten haben würde wenn es zu eskalation käme. Im Hintergrund wurden dabei alle Akten zusammengetragen und für die Vernichtung vorbereitet. Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg trat dabei alleine aus dem Hauptgebäude und auf ein Zeichen öffnete Man das schwere Tor der Botschaft in welches von der Schulenburg trat, mit den Schuhspitzen kaum einen Milimeter vom Terretorium der UdSSR entfernt.
Mein Name Wladivic Trostjev, Oberst des NKWD und ich muss sie leider auffordern mich zu begleiten, Genosse Stalin würde sich gerne mit ihnen unterhalten. Ich denke es wäre in unser aller Interesse wenn sie dieser Einladung umgehend folge leisten würden Bei den letzten Worten deutete er auf eine schwarze Limousine, welche mit offenen Hintertüren und laufendem Motor bereitstand. Auf der anderen Strassenseite wurden gerade Botschaftsangehörige durchsucht die ihre Mittagspause in einem Kaffee verbracht hatten.
Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg trug eine gefasste Miene, ließ sich keine einzige Regung anmerken. Er war zu alt um sich eine Schwäche anmerken zu lassen, sein Name gebot ihm Haltung und Würde wie es von einem deutschen Diplomaten erwartet wurde. "Gewiss." Er nickte kurz einem Wachsoldaten im Rang eines Hauptmans zu und trat den Schritt über die Schwelle auf sowjetischen Boden während hinter ihm das schwere Tor zufiel, die Augenpaare der mit dem Gewehr gegen die Schulter gelehnten Soldaten auf sich vereinend. Ohne einen weiteren Blick hinter sich zu werfen Schritt von der Schulenburg auf die Limosine zu, bar jeder Gefühlregung die seine Gedankengänge verraten würde.
Die Limosine setzte sich in bewegung und passierte die militärische Abrieglung ohne Kontrolle. Moskaus Strassen sind wie immer notorisch verstopft und nur das Blaulicht der begleitenden Miliz ermöglicht ein zügiges vorankommen.Überall wo man hinschaut wird gebaut, die Straßenbahnen sind zum Bersten voll und Menschen stehen quatschend vor Trafikhäuschen. Die fahrt führt die Moskwa entlang vorbei an einer großen Menschmenge die vor dem berühmten Tonkino Udarnik der Einweihung einer weiteren Station der Moskauer Metro beiwohnt. Nach eingen Minuten passierten sie einen schwer gesicherten Posten der Eine der wenigen Zufahrten durch die Befestigungsmauern zum Kreml sicherte. Wenige Minuten später hielt der Wagen auf der Rückseite des Senatspalastes und zwei in schwarze Anzüge gekleidete Männer öffneten die Tür und leiteten den Botschafter ohne stopp durch eine unscheinbare Tür. Nach einer ausgiebigen Leibesvisitation wurde Graf von der Schulenburg durch Wartungsgänge und Treppenhäuser die scheinbar nicht Teil des offiziellen Gebäudes waren in das oberste Stockwerk geführt. Während des nicht gerade kurzen weges durch die verwinkelten Flure und Treppen begneten sie keiner Menschenseele, keinem Wachposten. Scheinbar wollte man sicherstellen das niemand die Anwesenheit des Deutschen Botschafters mitbekam. Endlich endete die Reise vor einer schweren Stahltür neben der zwei Soldaten standen. Während der Botschafter ein weiteres mal durchsucht wurde, entriegelte einer der Soldaten die Tür. Mit einem Wink wurde der Graf von von der Schulenburg duch die Tür geschickt. Das Büro war nach den engen kargen Gängen ein Schock für die Augen. Ein dicker Roter Teppich überzog den ganzen Boden. Wände und Decke waren mit Holz vertäfelt und mit Bildern Lenins und Stalins geschmückt. Ein großer Schreibtisch stand vor einem großen Panorama Fenster in dem die Lichter Moskaus glizerten. Es war berreits Dunkel geworden. Jospef Stalin sahs in seiner typischen Uniform, flankiert von sowjetischen Flaggen, an seinem Schreibtisch und überflog einige Blätter. Als die Tür mit einem leisen Klick wieder geschlossen wurde schaute er den Gesandten an.
Hr Schulenburg was passiert da gerade in Deutschland?
Es war die kalte, nüchterne Umarmung des Komunismus welche ihn in den Korridoren des Kremel empfing, gleich wie auch das Land in ewige Kälte gehült war. Stumm ließ er dabei alles über sich ergehen bis man ihn in ein Zimmer brachte das dem gleichsten unter den gleichen gehörte. Es war der Prunk Stalins der ihn empfing, der Reichtum eines Mannes der den Reichtum seines Volkes, als sein Volk verwaltete. Der Komunismus war vieles, doch hier, hier war er nur eines, Josepf Stalin. "Ich darf doch, oder?" Ohne eine Antwort abzuwarten setzte sich von der Schulenburg in einen Sessel vor dem massiven Schreibtisch Stalins, er holte auf die Frage des Führers der Sowjetunion ersteinmal tief luft.
"Herr Stalin, gerne würde ich ihnen eine genaue Antwort geben, doch ich kann es nicht. Alles was ich weiß ist das die Wehrmacht einen Staatsstreich gegen Hitler führt, und nach den letzten Meldungen die zu mir durchgedrungen sind, nun, sieht es gut für sie aus. Ich bin nicht hier um diesen Schritt als gut oder schlecht zu beurteilen, im Moment sehe ich mich als Vertreter einer Regierung die es nichtmehr gibt. Was dabei in Zukunft aus Deutschland wird, ich weiß es nicht."
Stalin hob eine Augenbraue, als der Diplomat sich seiner Verantwortung entzog und Neutralität bekundete. Er hasste nichts mehr als fehlende Loyalität und Winkeladvokatismus um diese zu begründen. Ein stechender Kopfschmerz brannte hinter seinen Augen auf. Er legte die Liste von Offizieren beiseite die genügend Macht für einen vergleichbaren Putsch besaßen.
Dann wissen sie also auch nichts über den Zustand oder Verbleib des Genossen Molotow? Nun denn! Wir würden uns freuen, wenn sie als Gast der Sowjetunion noch ein wenig im Kreml verleiben. Ich stelle ihnen dafür natürlich ein Büro mit Verbindung zu ihrer Botschaft zur Verfügung.
Stalin drückte auf den Knopf einer Gegensprecheinrichtung und lies nach diesem Oberst vom NKWD rufen.
Einige Beamte werden die Mitarbeiter ihrer Botschaft unterstützen, um schnellstmöglich zu einer Antwort zu gelangen. Ich Denke sie verstehen dies als die Hilfe eines Bruders in schwieriger Situation.