Ich glaube das macht hier nicht mehr viel Sinn, die Hälfte der alten Stammspielerschaft aus Empires hat sich aus Zeit- oder Lustmangel hier gar nicht angemeldet, und diejenigen die hier sind können nicht agieren weil sie entweder auch zeitlich gebunden sind oder wichtige Staaten wie Frankreich, China und England nicht bespielt sind. Ich schlage daher vor das RPG zu schließen, so hat das ja keine Zukunft. Es wäre schön wenn wir untereinander unsere ICQ-Nummern austauschen könnten, beziehungsweise diejenigen die dies noch nicht getan haben, damit die Spielerschaft in Kontakt bleiben kann. Wenn irgendwann mal wieder größeres Interesse an einem Rollenspielforum und mehr Zeit für soetwas besteht können wir ja wieder alle zusammentrommeln und das hier ja wieder neu starten, so lange würde ich es ersteinmal dicht machen bzw. in einen Ruhezustand versetzen. Die Beiträge blieben erhalten.
Vllt sollten wir mal möglichst viele zusammentrommeln, und zusammen drüber nachdenken, wie ein neues rpg aussehen könnte...ich würde beispielsweise vorschlagen, ein rpg welches im jahr 2011 spielt, auf der echten weltkarte, aber mit fiktiven staaten...
@obama: Ergibt Sinn, allein schon wegen der mangelnden Nötigung, sich korrekte Daten aus Quellen zu suchen - doch wovon unterschiede es sich dann von Virtual Staates, abgesehen von der Karte?
@USA: Also von mir aus kannst du so ein RPG gerne erstellen, aber ich weiß nicht ob du dann mehr Leute zusammentrommeln würdest als hier bereits sind. Das Problem ist eben, dass viele durch ihr Studium oder ihre Arbeit zur Zeit enorm eingeschränkt sind.
Erm ich schlage mal was etwas anderes vor: Ich hatte neulich nachts um 2 XD eine idee zu einer Science Fiction Story, die sich eher wenig an bisher dagewesenem anlehnt. Ich bin da zurzeit echt heftig im Schreibwahn und schaff da gerade eine neue Welt^^
Ich weiß ja nicht inwiefern sich die Leute hier für sowas interessieren, aber wenn erstmal keine generelle Abneigung gegen sowas kommt, würd ichs euch auch gern mal erklären
Ah gut okay^^. Also Soweit ich bereits mit meiner Story bin, hat sich der kalte Krieg nicht von selbst gelöst, sondern wurde zu einem heißen Krieg. Zwei Fraktionen streiten sich erbittert um die Vormachtstellung im Sonnensystem und versuchen hartnäckig den anderen zu vernichten. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: 1)Aus dieser Situation das RPG machen 2)Noch eben warten bis meine Kreativität einen neuen Meilenstein setzt. Denn ich spiele mit dem Gedanken, eine Fraktion mit dem Exodus zu konfrontieren und diese im Verlaufe eines verzweifelten Plans Sol zu verlassen, um in einer neuen Umgebung anzufangen.
Hier kommt es dann auch auf die Meinung potentieller Mitspieler an. Auch hab ich hier doch irgendwo eine Beschreibung zu den zwei Parteien, die Momentan existieren *rumkram*
Die (Bakal-)Union: nachdem die UdSSR 1990 kurz vor dem Zusammenbruch steht, gibt sie, nicht wie in der Realität nach, sondern tritt die Flucht nach vorn an. Mit Angriffen auf Westdeutschland, Norwegen und Japan stärkt sie die Bevölkerungsmoral, schüchtert kleinere Staaten ein und demonstriert ihre Macht den USA. Nur durch deren Hilfe kann das schlimmste Verhindert werden, doch letztendlich haben die Offensiven viele parteien in die Arme der Russen getrieben Mitte des 21. Jahrhunderts erfolgt ein blitzschneller, unerwarteter Angriff auf Großbritannien und von dort aus auf Frankreich. Die Amerikaner können diesmal nicht Weltpolizei spielen, da eine schwere Finanzkrise und ein Anschlag auf den Senat das Land in viele kleine Splitter geteilt hat. Somit wird bald ganz Westeuropa von den Sovjets besetzt. Im Jahre 2095 putschen Teile des Militärs, die ihre Zentrale nahe der kleinen Garnisonsstadt Bakal haben, die Sovjetregierung und rufen unter ihrem fanatischen Anführer die Bakal-Union aus. Das Commonwealth, das 10 Jahre später gegründet wird, eint die noch freien, aber zerütteten Staaten, welche sie zu einem Krieg mit der Union zusammenraufen. 2187: Mittlwerweile hat sich der Krieg auch auf den Weltraum verlagert. Wer den Orbit und den Mond kontrolliert, hat die Macht auf der Erde. Nach langem Ringen gelingt dies der Union - ighnen stehen einfach mehr Rohstoffe zur Verfügung. 2212: Es wird klar, dass die Union zu einem vernichtenden Rundumschlag gegen das Commonwealth ausholt. Millionenstädte werden bombardiert, Invasionen gestartet. Es wird klar, dass man sich zurückziehen muss..Der Union gehört nun die Erde, und bald auch die Venus. Seither tobt ein Krieg mit dem Commonwealth, der bis jetzt keine Resultate gezeigt hat
Das Commonwealth: Nachdem die USA in Kleinstaaten und einem gewaltigen, kontinentalen Bürgerkrieg zu versinken drohen, büßt das Land seine Vormachtstellung ein. Fast 60 Jahre regieren die Gesetze des Wilden Westens das Land, welches den Rest der Welt im Stich gelassen hat. Dann jedoch meldet sich ein bisher fast stummer Spieler im Machtkampf zu Wort: Kanada. Mit guten Finanzen, einer stabilen Situation und einigem an Rohstoffen hilft es, die USA und andere gebeutelte, kurz vor dem Untergang stehende nationen zu einen. Wenig später wird unter den Bestrebungen der Kanadier das Commonwealth ausgerufen. Doch auch mit der Vereinigung der restlichen Welt gibt es der Union nicht viel entgegenzusetzen. Man muss sich zurückziehen, die Erde verlassen...was schon lange geplant war, wird umgesetzt: Gewaltige Kolonisationsschiffe brechen in begleitung der wenigen kleinen Raumkreuzer des Commonwealth zum Mars auf, dem die Union aufgrund ihrer Stellung auf der Erde kein allzu großes Interesse hat zukommen lassen. Auf dem roten Planeten bauen sich die Geflohenen eine neue Festung aus und versuchen seither, den scheinbar übermächtigen Feind zu schlagen
Ich weiß, damit wird der Post zwar jetzt ein ganz schöner Brocken, aber ich poste einfach mal mit, wie weit ich gekommen bin. Dann ist das sicher besser nachzuvollziehen, da ich vorhatte, als Nebenhandlung der Story eine Art Mythos um sogenannte "Koordinatoren" zu schaffen. Aber lest selbst...wer die Ausdauer hat^^ ____________
24.12.2361 // 20:14 Uhr „Davarish Kapitan, wir sind auslaufbereit“. „Sicher?...Im Maschinenraum alles klar?“ „Jawohl Davarish Kapitan“. „Betankung und Aufmunitionierung abgeschlossen?“ „Ja, alles verstaut und bereit“. „Hummm.... ahaaaaa, sind die defekten Kondensatoren an den Geschützbatterien 2, 4 und 5 auf Deck 13 ausgetauscht worden?“ „Natürlich Davarish Kapitan, alle Waffensysteme einsatzbereit“ „Uff....ausgezeichnet...“ Kapitan Voklov wollte es sich nicht so recht eingestehen, doch offenbar war die 'Belgrad' bereit zum Auslaufen. Die UCS-Belgrad war zwar nur ein leichter Kreuzer wie viele andere, die sich zurzeit rund um den Shakai-Versorgungsraumhafen tummelten, doch dem Kapitan bedeutete sein Schiff und dessen Crew so einiges, wenn nicht gar alles. Unter anderem deswegen war ihm unwohl bei der Tatsache, dass die Belgrad zusammen mit einem ganzen Kampfverband aufbrechen würde. Wohin? Das wusste auch Voklov nicht. Nur noch ein weiterer Grund, zutiefst beunruhigt über die Situation zu sein. Ob die chinesischen Kapitäne wohl genauso besorgt waren wie der gebürtige Kasache?`Dieser bezweifelte das nach einem kurzen Moment des Nachdenkens. Aber es gab ja sowieso kein China mehr, kein Kasachstan, kein Ungarn, kein Deutschland, Großbritannien, Russland oder sonst irgendeine staatliche Souverenität. Alle wurden sie einverleibt, stellten ihren Teil zum großen ganzen. Es gab jetzt nur noch die Bakal-Union. Aber ob nun Union oder nicht, die Chinesen feierten eh kein Weihnachten, hatten sie nie getan. Und demnach kümmerte es sie wohl herzlich wenig, dass heute der 24. Dezember war. Kapitan Voklov hingegen hätte diesen Tag gern bei seiner Familie in Nova Jorka -dem, was von der einstigen Großstadt New York übrig geblieben ist- verbracht, musste stattdessen aber auf der Belgrad einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Das verärgerte den Kapitan auch ein wenig. Doch er wurde jäh aus seinen Gedanken herausgerissen, als eine Videomitteilung einging und das typisch asiatische Gesicht eines chinesischen Offiziers erschien. Der Uniform nach zu urteilen bekleidete dieser den Rang eines Kommandias oder höher. Gänzlich aufgeklärt wurde dies erst, als der Chinese nach einiger Zeit zu sprechen begann. In einem leicht akzentuierten und doch technisch perfektem Russisch begann seine Stimme, über die mittlerweile größtenteils verstummte Brücke der Belgrad zu hallen.
„Dies ist eine Nachricht von Bezirks-Admiral Zhou an die Herren und Damen Kapitano der Ankara- und Baikal-Kampfverbände. Ich würde ihnen ja zunächst gerne frohe Weihnachten wünschen, aber wir haben noch einiges vor, bevor an solches Geplänkel überhaupt erst zu denken wäre. Auch ist mir klar, dass die Davarish Kapitano noch gar nicht wissen, was denn nun eigentlich ansteht und wieso eine ganze Kampfgruppe so kurzfristig mobil gemacht wurde. Deshalb eine kurze Besprechung voran. Genaueres wird noch auf dem Weg zum Ziel erläutert, damit wir endlich mal in die Gänge kommen. Aber gut. Das Jahr geht bald zu Ende, und wir haben mit dem Commonwealth etwas ausgehandelt...oder besser gesagt, sie mit uns. Viele seiner Mitglieder...schätzen die Feiertage sehr und haben mit uns einen Waffenstillstand geschlossen. Dass sie jedoch unter einem Weihnachtsbaum sitzen und ihre überteuerten Ausbeutergeschenke auspacken wollen, lassen wir nicht als legitimen Grund gelten, diesen nun schon fast zwei Jahrhunderte währenden Konflikt einfach mal so ruhen zu lassen. Im Gegenteil, das Oberkommando in Baikonur hat diese Tage als perfekte Gelegenheit auserkoren, uns einem Ende des Krieges einen großen Schritt näher zu bringen, meine Genossen! Wir befinden uns derzeit am Versorgungshafen Shakai, einem eher kleineren Militärstützpunkt gelegen in der oortschen Wolke. Diese Wolke hat uns schon lange gut vor allzu neugierigen Blicken von Commonwealth-Spionagesatelliten geschützt, weshalb ja bekanntlich auch unsere wichtigsten Anlagen hier liegen, verborgen durch einen fast undurchdringlichen und doch so lichten Schleier. Dem Commonwealth ist das natürlich sehr bald klar geworden, doch nie gelang ihnen akkurate Aufklärung oder die Nutzung solcher Naturbegebenheiten für ihre eigenen Zwecke. Darum mussten sie bei der Errichtung ihrer wichtigsten Anlagen auf ein anderes effizientes Prinzip setzen: Verteidigungsstärke. Ihre Werften und Ausbildungszentren liegen nah an Saturn und dessen Monden, da dieses Gebiet zahlreiche wichtige Rohstoffe liefert und gleichzeitig verschiedenste Geländeformen für das Training von Soldaten, Piloten und allgemeinem Militärpersonal anbietet. Und all diese Einrichtungen sind auf verschiedenste Art und Weise geschützt. Verteidigungsflotten, planetarische Abwehrstellungen von Bunkeranlagen bis hin zu unzähligen Raketensilos, computergesteuerte Satellitensysteme. Schutzmechanismen, denen die Gesamte Unionsflottila nichts entgegensetzen könnte....unter normalen Bedingungen. Wie wir aus unseren Quellen erfahren haben, hat ein Großteil des Militärpersonals über die Feiertage und sogar bis ins neue Jahr hinein Heimaturlaub und befindet sich zurzeit weitab vom Geschehen, auf dem Mars. Das heißt, die Saturn-Anlagen sind fast vollkommen schutzlos zurückgelassen worden. Für eine kleine Kampfgruppe wie die unsere wäre es kein Problem, den wichtigsten Produktionsstandort des Commonwealth unschädlich zu machen. Aber selbst unbewacht können die automatisierten Systeme noch erheblichen Schaden anrichten und das Vorhaben möglicherweise noch so kurz vorm Sieg vereiteln. Doch die heutige Situation bietet uns eine einmalige Chance: Die Umlaufbahn des Saturn weist eine kleine Anomalie auf. Der Planet wird heut eine Stelle relativ nah an der uns Schutz bietenden Wolke passieren. So können wir das Erkennungssystem des Verteidigungsnetzes, welches etwas Frühwarnzeit benötigt, unnütz machen und quasi sorglos unseren Auftrag ausführen. Ich denke nicht, dass es noch Fragen zur Thematik gibt. Also sollten wir uns langsam in Bewegung setzen! An alle Schiffe – Befehl zum Abflug, genaue Parameter folgen sogleich.“
damit verschwand Zhou in einem Flackern am Ende der Videoübertragung. Kapitan Voklov musste unweigerlich seufzen. Er hatte ja mit so ziemlich allem gerechnet, schon etwas ungutes geahnt, aber ein Bruch des Waffenstillstandes? An Weihnachten? Selbst das Commonwealth, wenn nicht zumindest die einfachen Menschen unter dem Joch dieser Kapitalisten, hatte die Einhaltung solcher Verträge verdient. Ganz besonders zu Anlässen wie dem gegebenen. Voklov war mit dem Einsatz, jedem kleinsten Detail, so gar nicht einverstanden. Irgendwo an seinem Rücken merkte er, wie sich ihm die Haare zu Berge stellten. Doch was hätte er tun sollen? Es blieb sowieso keine Zeit mehr. Die Belgrad hatte bereits die Flugdaten erhalten und das Schiff entfernte sich als eines von vielen vom Versorgungshafen.
24.12.2361 //23:51 Uhr „Hey, Theo! Schau mal, was mir meine Frau geschickt hat!“ Freudestrahlend hielt Genma seinem Kollegen Theo -eigentlich bekannt unter dem Namen Theodore Wilkins- ein bizarres Gerät vor die Nase. Es wirkte merkwürdig grobschlächtig, obgleich schlank und elegant geformt. Der kleine, flache Quader mit abgerundeten Ecken sah ein wenig mitgenommen aus, erstrahlte allerdings noch zum größten Teil in einem recht hellen blau, von dem sich allein ein verdammt winziger Bildschirm und einige echt altmodische Tasten mit ihrem leicht glänzenden Schwarz abhoben. „Was...was zur Hölle soll denn das sein? Der fernsteuerbare Stöpsel deiner Badewanne?“ Entgegnete Theo und musterte gleichzeitig das ihm äußerst suspekt erschscheinende Ding. Genma schmunzelte verschmitzt. „Das, mein geschätzter Freund, ist ein I-Poooood“ er zwinkerte Theo überschwänglich zu, welcher in diesem Moment nicht hätte verdutzter schauen können. „Ööhm...jaaa...genaaaauu...und was willst du jetzt damit?“ Genma verpasste Theo einen leichten Klapps auf den Kopf und musste einfach anfangen zu lachen. „Ja gar nichts mach ich damit du Saftnase! Die Kiste ist doch uralt und total unpraktisch! Das hat mehr was symbolisches...“ Genma warf einen kurzen Blick auf das, was einst heiß begehrte Markenware von höchster Qualität gewesen war, und heutzutage nur noch als „alt und total unpraktisch“ bezeichnet werden konnte. „Den hat mein Ur-ur-urgroßvater damals einem Amerikaner abgeluchst, als japanische und amerikanische Truppen Yokohama gegen die Sovjets gehalten haben. Die Offensive konnten sie stoppen, aber letztendlich hat das die Chinesen und den ganzen Nahen Osten in die Arme der Russen getrieben...die Geburtsstunde der Union...“. Theo, der generell leicht desinteressiert wirkte, zuckte nur leicht mit den Schultern und biss in ein Sandwich, dass er neben sich liegen hatte. Genma kannte seinen Freund schon lange, und nahm ihm seine Reaktion nicht übel. Nachdem Theo das Stück in seinem Mund lange genug bearbeitet und heruntergeschluckt hatte, fügte seinem Schulterzucken noch etwas an. „Ach, Japaner, Amerikaner, Kanadier, blah blah blah. Ist doch heute eh alles Commonwealth. Commonwealth oder Union, so sieht's aus. Und während die bestimmt Vodka saufen, sich über die roten Söckchen von Stalin-Klaus freuen und Lobreden auf ihren ach so tollen Volkskommisar Paganov halten, sitzen unsere Leute jetzt in New Vancouver oder sonstwo auf'm Mars rum. Da überreichen sie sich dann gegenseitig ihre Geschenke, die wohl aus Eierpunsch, Eierpunsch und noch mehr verdammtem Eierpunsch bestehen...nur wir zwei armen Schweine dürfen hier bleiben und die verschissenen Drohnen koordinieren. Passiert doch eh nichts hier...“. Genma lobte Theo für seine sicherlich nicht ganz ernst gemeinte Schimpftirade mit einem leichten Schmunzeln und schenkte ihm ein zustimmendes Nicken. „da hast du vielleicht recht...aber beschwör' ja nichts ungutes herauf“. Genma zwinkerte erneut, diesmal dezenter, und legte den I-Pod auf einer der Konsolen neben sich ab, die er im Sitzen erreichte. Als der Japaner sich wieder umgedreht hatte, um Theo beim schmatzen zuzuschauen, fing eben jene Konsole merkwürdigerweise an, zu piepen. Erst dachte Genma, er hätte versehentlich irgendeinen Knopf berührt und einen Mechanismus mit ungutem Ergebnis ausgelöst, doch das konnte nicht sein. Das Piepen war eines von der Sorte, die jeder halb Taube als ungutes Geräusch erkannt hätte. Als Genma sich langsam wieder umdrehte und mit geweiteten Augen auf die Konsole vor sich stierte, konnte er Theos erstaunten Blick spüren, wie er sich förmlich durch die Kunststoffverkleidung zu bohren schien. Als wolle irgend eine kosmische Macht Genma Recht geben und Theo eine Lektion erteilen, die sich gewaschen hatte, erschienen auf dem Bildschirm der Konsole, die sich bei genauerem betrachten als Radar-Terminal herausstellte, zahlreiche kleine Punkte und Warnungen in den verschiedensten Sprachen. Sie alle sagten jedoch das selbe aus: „Schiffe im Anflug – Unions-Transponder“. Ein kalter Schauer lief Genmas Rücken hinunter, und einen Moment blendete er selbst Theos aufgeregtes Geschwätz aus...was doch normalerweise gehörig schwer fiel bei einer Persönlichkeit wie Theo. Das so unglaubliche war eingetreten. Und Theo und Genma standen, abgesehen von einigen anderen Zurückgelassenen, ganz allein auf weiter Flur. Hauptsächlich Mechaniker waren auf den vielen Anlagen zurückgeblieben, die selbst jetzt noch mit maschineller Präzision und Pünktlichkeit an Rumpfkonstruktionen gigantischer Schiffe herumschraubten oder wertvolle Rohstoffe aus Saturns Atmosphäre schöpften. Zusammen mit den automatischen Verteidigungsanlagen waren die beiden Drohnenkoordinatoren die einzige verfügbare Verteidigungsmaßnahme. Doch...“Moment mal...“ Theo tippte auf den Bildschirm und lies sich von der Geräuschkaskade, die mittlerweile im Zuge der Alarmsituation losgebrochen war, nicht irritieren. Stattdessenfuhr er zwischen der Position des Saturns und den etwa 30 anfliegenden Feindschiffen hin und her. Offenbar wollte er Genoma auf irgend etwas aufmerksam machen. Und er verfehlte seine Wirkung nicht... „Die sind doch....die sind doch viel zu nah ran! Die Satelliten können sich doch nie im Leben rechtzeitig aufschalten, ehe die hier sind!“ Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sprang auf. „Das kann doch nicht wahr sein! Wie geht dass denn bitte? Die können doch jetzt keine kosmische Verarsche abziehen!“ Theo, dessen Gelassenheit gerade in solchen Situationen sein größter Vorteil war, legte Genma kurz eine Hand auf die Schulter. „Ist jetzt auch egal. Versuch du, irgendwie die Satelliten einsatzbereit zu kriegen, oder wenigstens irgendwas aus denen rauszuholen. Ich mach die Drohnen startklar“. Da war der Kanadier auch schon ans andere Ende des Raumes verschwunden, wo er begonnen hatte, auf einer holographischen Projektion herumzutippen. Genma versuchte seinerseits, irgend etwas aus dem eigentlich nutzlosen Verteidigungssystem herauszuholen. Dem Meer aus Sirenen und Geräuschen hatten sich nun auch noch zahlreiche Funksprüche hinzugemischt, und jeder der Absender war genau so ratlos wie Theo und Genma.
„Davarish Kapitan, wir haben den Einflussbereich der Wolke verlassen und sind nun in Angriffsreichweite. Die transorbitalen Beschleunigungstriebwerke wurden erfolgreich heruntergefahren. Kampfalarm wurde bereits herausgegeben“. Der indische Offizier ging Daten auf einem kleinen Speichergerät mit dem Zeichen der Union durch. „Admiral Zhou hat uns die 'Bolschoi' und die 'Chemnitz' unterstellt. Laut Einsatzbefehl gilt es, Förderschiffe des Commonwealth im niedrigen Orbit von Saturn auszuschalten. Kleinere Kreuzer wie die Belgrad eignen sich dafür besonders“. Voklov winkte nur ab und blickte auf eine taktische Projektion, die viele blaue und nur allzu wenige rote Punkte vor dem Hintergrund Saturns und dessen Ringen zeigte. „Einverstanden...“ ein leises Seufzen erklang „...weisen sie die anderen Schiff an, sich vom Schlachtfeld möglichst fern zu halten und Gefechten aus dem Weg zu gehen, bis wir uns im niedrigen Orbit befinden“. Mit diesen Worten begann Voklov, auf der Brücke der Belgrad umherzulaufen. Ihm war das ganze Unternehmen einfach nicht Geheuer und höchst zuwider. Und als sich die Angriffsflotte unter der Führung des Trägers UCS-Mockba mit Admiral Zhou an Bord den Werftanlagen näherte, war dem Kapitan der Belgrad bereits klar, dass hir mit großkalibrigen Plasmakanonen auf Spatzen geschossen werden würde.
„Okay, die Drohnen sind warm und bestückt. Ich schnapp' mir die Abfangjäger, du krallst dir die Bomber-Drohnen...wie immer eigentlich. Ich bin mir nicht ganz darüber im klaren -hier herrscht das totale Chaos- aber ich glaubem wir bekommen noch 2 Staffeln Drohnen als Unsterstützung...aber das wird gegen eine ganze Unionsflotte wohl nicht allzu viel ausrichten...“. Ein Seufzer war von Theo zu hören, bevor er sich hastig den Rest seines Sandwiches in den Mund schob. So hastig gegessen schmeckte es zwar nicht, doch Theo war das gerade und auch im Allgemeinen herzlich egal. Mal ganz abgesehen davon, dass der Fraß, den man auf Anlagen des Commonwealth serviert bekam, eh nicht schmeckte. Zumindest für den Kanadier gab es nichts besseres, als ein saftiges Steak in einem Restaurant irgendwo in Hayes, einer kleinen Stadt am Südhang des Olympus Mons -dem wohl größten Berg des Sonnensystems-, zu genießen. „Wie sieht's bei dir mit dem Verteidigungssystem aus, Genma?“ Dieser schüttelte nur kurz den Kopf und schwang sich aus seinem Drehstuhl hoch. „Nichts zu machen, 'tschuldige“. Mit einer eleganten Bewegung hüpfte der japaner über eine Kante an eine der Kontrollstationen für die Drohnen. An einer weiteren Station, gar nicht weit weg von Genma, hatte sich bereits Theo eingeklinkt. „Na, alles klar da drüben?“ Genma konnte sich obgleich der heiklen Lage ein Grinsen einfach nicht verkneifen., während er sich selbst „anstöpselte“ und von Theo keine Antwort bekam, was allerdings zu erwarten war. Drohnen zu steuern war gar nicht so einfach, und erst recht war dies der Fall bei mehreren auf einmal. Auf Dauer verursachte die Kontrolle mehrerer komplexer Mechanismen wie Kampfdrohnen Probleme wie Kopfschmerzen, aber auch ernste physische sowie psychische Beschwerden. Nicht viele Menschen waren in der Lage, ganze Staffeln zu kontrollieren und noch weniger waren dazu fähig, dies in einer effektiven Art und Weise zu tun. Oft gab es förmliche Wettbewerbe zwischen den elitären und geschätzten Drohnenkoordinatoren und Piloten der United Space Force. Doch insgeheim wussten immer beide Seiten, dass der eine auf den anderen angewiesen war. Im ganzen Commonwealth gab es kaum Menschen, die die psychische Stärke aufwiesen, wie sie für einen Drohnenkoordinator Voraussetzung war. Das machte einen groß angelegten Einsatz unbemannter Einheiten auf dem Schlachtfeld natürlich unmöglich. Andererseits gab es immer wieder Missionen, die kein Pilot übernehmen würde, der noch ganz bei Sinnen war. Hier kamen dann die Koordinatoren und ihre Fähigkeiten ins Spiel. Genau wie jetzt. Genma war mittlerweile fertig geworden, sich mit der Steuerung zu verbinden. Durch einige routinierte Handgriffe hatte das zwar nicht länger als 30 Sekunden gedauert, doch Genma erschien es wie 30 Minuten. Einfach viel zu lang. Es gab immer wieder Momente, in denen Genma an seinen eigenen Fähigkeiten zweifelte. Dann half ihm Theo aber meistens wieder auf die Beine, machmal auch mit einem Klaps auf den Hinterkopf. Jetzt jedoch war sein Freund damit beschäftigt, eine Jagddrohne nach der anderen aus dem Hangar zu verfrachten, während der Unionsverband Sekunde für Sekunde näher kam. Genma musste seine Selbstzweifel also wohl oder übel alleine beiseite schieben, was ihm mehr schlecht als recht gelang. Nun aber musste er sich darauf konzentrieren, seine schweren Kampfdrohnen ins All zu bekommen. Anders als die elegant geformten, agilen Jagdmaschinen waren die Bomberdrohnen schwer gepanzerte, langsame und grobschlächtig wirkende Kolosse, denen nicht gerade viele Zeichen von Gnade ins Gesicht geschrieben waren. Es schien gerade so, als habe ein halb blinder Steinmetz aus einem Block rostroten Marsgestein einen Lastenschweber, wie er in großen Industrieanlagen zum Transport von Materialien benutzt wurde, schaffen wollen und ihn dann mit Waffen bis zum Umfallen bestückt. Trotz der nur allzu unbeholfen wirkenden, klobigen Erscheinung waren diese Maschinen harte Brocken. Eine Staffel konnte bereits im ersten Anflug einen schweren Unionskreuzer lahmlegen, wenn auch nicht vollends pulverisieren. Und der angebrachte Niedrig-Energie-Laser-Geschütztzurm machte Jagdfliegern, die sich in einem Anflug von Hochmut schnell einmal zu viel herausnahmen, ein jähes Ende. Wenig anmutig, aber nichtsdestotrotz eindrucksvoll lies Genma die erste Drohne in das Weltall emporsteigen. Ihr folgten innerhalb von Sekundenbruchteilen die 5 anderen Drohnen, die zusammen eine Staffel ausmachten. Von diesem Moment an sah der Japaner die Welt nicht mehr auf normale Weise. Ebenso wenig registrierte Genma, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung abspielte. Ein Drohnenkoordinator im Einsatz war gefangen in einer geradezu beängstigenden Trance. Sein Geist war verbunden mit einem System, dass ihm volle Kontrolle über seine Maschinen gewährte, was eine lebendige Hülle tot erscheinen lies und etwas eigentlich totem Leben einhauchte. Jeder hätte den komatösen und körperlich hilflosen Genma und seinen Freund mit Leichtigkeit niederstechen können, ohne irgend einen Widerstand erwarten zu müssen. Darum hatte Theo auch in aller Voraussicht den Raum schon vorher abgeriegelt. Die Körper eingesperrt, die Geister frei, ließen die beiden Koordinatoren ihre Arbeitsmittel mit einer spielerischen, fast schon überwältigenden Leichtigkeit durch den leeren Raum gleiten, Mit einem leichten Schwenker seiner Leitdrohne nach rechts erblickte Theo zwei weitere Staffeln, wie sie sich anscheinend Theo und Genma anschließen wollten. „Mensch Breacher, schau mal rüber, ich hab's dir doch gesagt“ Breacher war Genma, doch reagierte er nur noch auf das Rufzeichen seiner Staffel. Und selbst, wenn er seinen richtigen Namen erkannt hätte, Theo hätte ihn nicht gewusst. Das Hirn eines Koordinators im Einsatz wurde während eines Einsatzes schlichtweg überlistet. Durch künstliche Nervenverbindungen und temporär abgeänderte Assoziationen, erzeugt durch ds Netzwerk, werden die Namen der Koordinatoren durch die Rufzeichen der Staffeln ersetzt. Was am Anfang wohl so ziemlich jeden Neuling irritiert hatte, war nicht bleibend oder gar gefährlich, sondern diente lediglich der Einhaltung des Protokolls. „Ja Hunter, ich seh's...aber...wo kommen die denn bitte her?“ Hunter – beziehungsweise Theo – stutzte einen Moment, bevor er einen energischen Seufzer ausstieß, der jeden Langzeitnörgler ohne weiteres zum staunen gebracht hätte. „Das kann doch nicht waaaahr sein...die lassen ein gottverdammtes Ausbildungsgeschwader raus!“ Wäre Genmas Körper derzeit nicht vollkommen bewegungsunfähig gewesen, so hätte er erneut die Hände über dem Kopf zusammenschlagen müssen. Wie konnte das bloß sein?! Die wichtigsten Anlagen des Commonwealth lagen fast unverteidigt da, eine Unionsflotte war bereits verdammt nahe, das Verteidigungssystem wurde Gott weiß wie ausgetrickst, Theo und Genma mussten irgendwie das beste daraus machen. Und die ließen zwei verdammte Grünschnäbel starten, die am Ende alles nur noch schlimmer machen würden! Als ob man die Befürchtungen noch unterstreichen wollte, ertönte eine junge weibliche Stimme. „Rookie Interceptor und Rookie Tankbuster melden sich...wir schließen uns einfach mal an...“. Theo seufzte noch einmal und drehte etwas von Genmas Bombern ab. „Okay...INterceptor, bleib bei Breacher und halt ihm die Fliegen vom Leib. Ich decke Tankbuster. A Propos, du folgst Breachers Befehlen und verwandelst seine Ziele zu Staub...dann könnte das hier vielleicht sogar was werden...und jetzt hopp!“ Auf einer Privatfrequenz meldete sich Hunter noch einmal bei Breacher. „Hey, 'tschuldige, dass ich dir den Neuling auf's Auge drücke, aber ich glaube, du kannst auch so ganz gut auf dich aufpassen...Das kann ich von Tankbuster wohl nicht behaupten“ Breacher hätte jetzt abgewunken und geschmunzelt, wackelte stattdessen aber leicht mit den Flügeln seiner Leitdrohne. „Passt schon. Aber jetzt Abflug, da hinten sind sie schon...“. Hunter entfernte sich jetzt von Breacher, um Babysitter für Tankbusters Staffel zu spielen. Dabei wurde ihm klar, dass die beiden Bomberkoordinatoren klar zu unterscheiden waren. Breacher schaffte es, selbst die behäbigen Bomberdrohnen geschickt der Feindformation entgegenzusteuern. Die Bewegungen von Tankbusters Drohnen wirkten dagegen immer leicht abgehackt und genau so grobschlächtig, wie die Drohnen selbst erschienen. Der Koordinator hatte garantiert noch nicht allzu viel Praxiserfahrung und war sicher nicht die erste Wahl gewesen. Doch man nimmt nun einmal, was man kriegen kann. Das war auch noch so im Jahre 2361. So ungeschickt Tankbuster auch wirken mochte, während die Drohnen ihrem Ziel entgegenflogen, wenigstens Interceptor zeigte im Vergleich zu ihrem Kollegen einiges an Potenzial.Leichtfüßig tänzelten ihre Drohnen um Breachers Bomber herum. „Also Breacher, dann lassen wir's mal knacken“ meinte sie mit einer gehörigen portion Hochmut in der Stimme. Das war gerade jetzt aber so gar nicht angebracht oder förderlich, und darauf musste Breacher sie wohl auch hinweisen. „Pass du lieber auf, da kommen sie schon!“ Und damit hatte er auch recht. Nun trafen der Kampfverband und die wenigen Drohnen aufeinander. Es wurde heiß.